Harnverlust und Harndrang / Blasenschwäche

Durch eine Beckenboden- oder Gewebeschwäche kann es zu ungewolltem Harnverlust kommen. Bei der so genannten Belastungsinkontinenz verliert der Patient Harn durch Pressen, Niesen oder Husten, in ausgeprägten Fällen sogar beim Aufstehen. Betroffene leiden unter einer massiven Beeinträchtigung im Alltag und unter Verlust von Lebensqualität, da sportliche Aktivitäten (wie Trampolinspringen, Walken oder Laufen), aber auch kulturelle Interessen wie Tanzen nur mehr mit Einschränkung möglich sind. Ursachen dafür sind meist Mehrfachgeburten, Operationen oder Veränderungen der Beckenanatomie im Alter.

Zur Behandlung der Blasenschwäche erstellen wir ein Miktionsprotokoll: Dabei wird die Blasenkapazität /Blasenfüllmenge untersucht. Mithilfe einer Blasenspiegelung können anatomische Veränderungen wie Zystozelen (krankhafte Ausdehnungen) oder Harnröhrenengen diagnostiziert sowie Blasentumore ausgeschlossen werden.Die sanfte Blasenspiegelung erfolgt liegend in lokaler Betäubung, dabei wird das Zystoskop vorsichtig eingeführt. Der Patient verspürt lediglich ein leichtes Brennen.

Zur genaueren Abklärung ist oft auch eine genaue Untersuchung in einer urologischen Ambulanz notwendig.

Mehr Infos dazu

Dranginkontinenz oder hyperaktive Blasen können medikamentös gut behandelt werden. Zeigen Medikamente keine bis wenig Wirkung, so kann Botox in einer Kurznarkose in die Blase injiziert werden. Dies bringt meist eine deutliche Besserung der Beschwerden.